Im Forschungsprojekt ZUWO erarbeitet die geoLIT GmbH, ein Spin-off der Universität Innsbruck, gemeinsam mit dem Land Tirol, Servicestelle Wohnen, eine Vision und ein strategisches Leitbild zum Thema Wohnen in Tirol 2035. Ziel des Projektes ist, das Thema Wohnen neu zu denken und innovative, nachhaltige Baukonzepte sowie neue Wohnformen und intelligente Nutzungsmöglichkeiten miteinzubeziehen. Im Mittelpunkt steht dabei die vielfältigen Bedürfnisse der Bevölkerung mit zentralen Aspekten des Klima- und Ressourcenschutzes zu verbinden.
Wohnen zählt zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. Es muss leistbar, bedarfsgerecht und ressourcenschonend gestaltet sein. Tirol steht dabei vor besonderen Herausforderungen: Durch die spezifischen topographischen Gegebenheiten ist das verfügbare Bauland begrenzt und es herrscht eine hohe und zugleich dynamische Nachfrage nach Wohnraum. Verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen, wie das Bevölkerungswachstum, die demographische Alterung, die Finanzialisierung des Wohnungsmarktes, die zunehmende Individualisierung oder die erforderliche Transformation zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen, beeinflussen dabei entscheidend den Wohnbedarf sowie die Wohnbedürfnisse und Präferenzen. Eine Anpassung bestehender Planungs-, Wohn- und Baukonzepte erscheint nötig.
Das Projekt reagiert auf diese Herausforderungen durch die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lösungen, die sowohl die wandelnden Bedürfnisse der Bevölkerung als auch die Anforderungen von Klima- und Ressourcenschutz adressieren. Hierfür werden neue Wohnkonzepte (z.B. Mehrgenerationen- und inklusives Wohnen) sowie flexible Bauweisen, partizipative Planungsprozesse und die soziale, ökologische und ökonomische Weiterentwicklung bestehender Wohnformen in den Blick genommen. Ziel ist es, an bewährte Ansätze anzuknüpfen, neue Ideen zu entwickeln und auf dieser Grundlage in einer Vision und einem strategischen Leitbild konkrete Ziele und Maßnahmen für ein zukunftsfähiges Wohnen in Tirol zu formulieren.
Gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen, verschiedene Fachabteilungen des Landes Tirol, Praxisakteur:innen, Expert:innen im Wohnbereich sowie Vertreter:innen der Gesellschaft wird ein ganzheitliches Verständnis der Wohnbedürfnisse, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen gewonnen. Auf dieser Grundlage werden konkrete Ziele, Strategien und Maßnahmen für ein bedarfsgerechtes Wohnen entwickelt, die als Orientierungshilfe und Handlungsempfehlung bei wohnpolitischen Entscheidungen dienen. Darüber hinaus stärkt die Auseinandersetzung mit neuen Ansätzen im Wohnbereich das Bewusstsein für innovative und zukunftsfähige Wohnkonzepte.
Das Projekt erstreckt sich über zehn Monate von Juni 2025 bis März 2026 und gliedert sich in vier Module.
Modul 1: Zielfindungsworkshop
Gemeinsam mit dem Land Tirol werden die thematischen Schwerpunkte, relevanten Akteur:innen, die Zielgruppe der Vision sowie zentrale Fragestellungen definiert.
Modul 2: Perspektive der Bevölkerung (Beirat Zukunft Wohnen)
Die Sichtweisen der Tiroler Bevölkerung werden im Rahmen eines Beirats zum Thema Zukunft Wohnen partizipativ erhoben, um Bedürfnisse, Präferenzen und Erwartungen zu erfassen.
Modul 3: Wissenschaft und Praxis (Drei öffentliche Vorträge und Fachworkshops)
Erkenntnisse aus der Forschung werden mit Erfahrungen aus der Praxis verknüpft und durch Fachvorträge sowie -workshops vertieft und reflektiert.
Modul 4: Leitbildentwicklung
Abschließend werden die Ergebnisse der vorangegangenen Module in einer Vision und einem strategischen Leitbild für das Wohnen in Tirol 2035 zusammengeführt.
17.11.2025 | 18:00 – 19:30 Uhr (Hörsaal 4, EG, Innrain 52e, Universität Innsbruck)
Neue Wohnformen – Aktuelles aus Vorarlberg und der Schweiz
Eva Lingg-Grabher & Nicola Hilti | raumlink – Netzwerk für zukunftsorientierte Raumentwicklung
01.12.2025 | 18:00 – 19:30 Uhr (Madonnensaal, 2. Stock, Karl-Rahner-Platz 3, Universität Innsbruck)
Quartiersentwicklung im Bestand – Erfahrungen aus Salzburg
Inge Straßl | Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR)
09.01.2026 | 10:00 – 11:00 Uhr (Großer Saal, Landhaus 1, Innsbruck)
Wollen wir uns nur noch Haare schneiden? Die europäische Stadt produktiv denken
Andreas Hofer | Intendant Internationale Bauausstellung 2027 (IBA27)
Christian Obermayr, Verena Schröder, Rebekka Burkes (geoLIT GmbH – Geographisches Labor für Innovation und Transformation)
Michael Kirchmair (Land Tirol, Servicestelle Wohnen)
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